Kleiner Kirchentag

Kleiner Kirchentag

Achtzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten den Weg der Lokalen Kirchentenwicklung im Forum Maria Mater in Bad Lippspringe. Eingeladen hatte die Projektgruppe „Lokale Kirchenentwicklung“ im Pastoralen Raum „An Egge und Lippe“. Dieser hatte auf Bistumsebene als  Modellprojekt an diesem besonderen Lernweg teilgenommen. 

Gemeindereferentin Ute Hermann-Lange, die für das Erzbistum Paderborn als Multiplikatorin und Mitglied im Arbeitskreis „Lokale Kirchenentwicklung“ tätig ist,  berichtete von Ihren Erfahrungen mit kleinen kirchlichen Gemeinschaften auf den Philippinen. „Dies ist nicht eins zu eins umsetzbar. Wir müssen vieles in unsere Kontexte übersetzen und unseren eigenen Weg finden.“, so Pfarrer Georg Kersting zu den Aufgaben und Herausforderungen einer neuen Kultur des Kircheseins. „Die Lokale Kirchenentwicklung ist kein Patentrezept, sondern eine Glaubenshaltung, aus der heraus wir unsere Arbeit tun“, schilderte Gemeindereferentin Martina Knoke. Grundlegend ist das Auseinandersetzen mit der Bibel im sogenannten„Bibelteilen“, einer persönlichen Erfahrung des Wortes Gottes im Alltag. Unter Anleitung von Georg Borgschulte, Dortmund, ebenfalls Multipilkator der Lokalen Kirchenentwicklung im Erzbistum Paderborn, diskutierten die Teilnehmenden über unterschiedliche „Kirchenbilder“ als Beteiligungsform am kirchlichen Alltag mit ihren Vorzügen und Nachteilen. Anette Radoy, bisher einziges ehrenamtliches Mitglied der Projektgruppe, sah die Aufgaben der Kirche nicht nur bei den hauptamtlichen Akteuren angesiedelt: „Die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen müssen sich ergänzen. Gemeinsam ergibt sich ein vollständiges Bild.“

Auch kritische Punkte wurden nicht ausgeschlossen. Insbesondere die neue Situation seit der Bildung des Pastoralen Raums An Egge und Lippe im Herbst 2016, die personellen Veränderungen des hauptamtlichen Teams und die zusätzlichen Herausforderungen für die ehrenamtlichen Gemeindemitglieder. Georg Borgschultewarnt davor, als ehrenamtliche Mitarbeiter den Anspruch zu entwickeln, alle entstehenden Lücken in der hauptamtlichen Tätigkeit ersetzen zu wollen. Hier sind vorhandene Traditionen und Formen zu überdenken und flexibel neu zu bewerten und zu gestalten. „Die Treffen der Lokalen Kirchenentwicklung sind auch dazu da, um immer wieder Atem zu holen und neue Kraft für den Weg zu finden“, zieht Georg Kersting nach anregenden Stunden ein Fazit.

Obwohl viele Fragen offen bleiben mussten, waren sich alle Teilnehmenden einig, dass es lohnt, diesen Weg weiterzugehen.