Fastenzeit 2021

Mit dem Aschermittwoch beginnt die österliche Bußzeit, auch Fastenzeit genannt. In diesen 40 Tagen bereiten sich die Christen auf das Osterfest- das Hochfest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus- vor. In der Fastenzeit hängen in den Kirchen des Pastoralen Raumes die sogenannten Hungertücher. Das diesjährige Hungertuch steht unter dem Thema:

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum
 – die Kraft des Wandels“

MISEREOR und Brot für die Welt bieten erstmals ein gemeinsames Hungertuch an und setzen damit ein Zeichen für die Ökumene. Das neue Hungertuch für die kommenden zwei Jahre trägt den Titel: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – die Kraft des Wandels“.

Die Künstlerin heißt Lilian Moreno Sánchez, geboren 1968 in Buin/Chile, lebt und arbeitet seit Mitte der 90er Jahre in Süddeutschland. Das Hungertuch besteht aus drei Keilrahmen, von denen der Stoff aus Bettlaken von einem Krankenhaus in der Nähe von München stammt. Die Basis des Bildes ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit durch die Staatsgewalt verletzt wurde.

Gleichzeitig sind Zeichen der Heilung eingearbeitet: goldene Nähte und Blumen als Zeichen der Solidarität und Liebe. Leinöl im Stoff verweist auf die Frau, die Jesu Füße salbt (Lk 7,37f) und auf die Fußwaschung (Joh 13,14ff).

Die Künstlerin durchbricht die Oberflächlichkeiten des Lebens und verarbeitet Erfahrungen während der chilenischen Militärdiktatur, um Leid und seine Überwindung durch Solidarität zu ermöglichen.

Das Hungertuch lädt dazu ein, die Perspektive der Menschen einzunehmen, deren Erleben und Erleiden in das Kunstwerk eingeflossen sind – die Perspektive der Armen in den Ländern des Südens, der Benachteiligten und politisch Verfolgten, wie auch der Kranken und Ausgegrenzten (bei uns) in Zeiten der Corona-Krise. Ein Bild, das sich mit der ‚Gebrochenheit‘ des Lebens befasst und zugleich den Glauben an die Kraft der Wandlung und Heilung in Aussicht stellt – auch in den Kirchen, wo es ausgestellt wird.

Die Begleitmaterialien – das Prospekt, die Meditation und das Bildblatt zum Hungertuch, die in der Kirche am Schriftenstand ausliegen, laden zu Reflexion und Auseinandersetzung ein.